Integration

Integration bedeutet für uns die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung. Wir sehen also nicht nur das Kind mit seiner Beeinträchtigung, sondern sehen diese als Besonderheit, die das Gruppenleben vervollständigt.

Rudolf Steiner gab schon 1924 einen zukunftsträchtigen Ansatz, indem er den Begriff „seelenpflegebedürftige“ Kinder prägte. Eine Betrachtung, die besagt, was der Betroffene nicht kann, welches aber das Grundbedürfnis jedes Menschen ist: die Seelenpflege.

Durch ein liebevolles, exaktes Hinblicken auf die Symptome (Diagnose) soll die therapeutische Intuition des Erziehers mit möglich gemacht werden. Dabei soll die Behinderung nicht etwas illusionär übersehen werden. Bei einer schweren Behinderung ist es nicht der Geist, der beeinträchtigt ist, dieser ist im Kern gesund. Vielmehr ist es der Körper, der dem Geist zur Verfügung steht und so gestaltet ist, dass er sich nicht in normale, harmonische Weise entwickeln kann. Integration heißt also nicht in erster Linie das Kind an bestehende Normen anzupassen, sondern es in seiner Individualität zu erkennen und zu fördern, ihm Möglichkeiten zu seiner Entwicklung zu geben.

Demnach definiert sich Gesundheit als leiblich-seelisch-geistiges Gleichgewicht, das immer neu geschaffen werden will. Es gilt also, den urteilsfreien Blick für das Kind und seine körperliche, geistigen und seelischen Besonderheiten und Fähigkeiten zu entwickeln und unseren Blick nicht nur auf seine Defizite zu richten. Dort, wo das Kind uns Entwicklungsverzögerung zeigt, ist es unser Ziel, dem Kind Entwicklungshilfe zu geben und den Raum für seine individuelle Entfaltung zu geben.

Unser Kindergarten bietet im Rahmen seiner räumlichen und personellen Möglichkeiten Einzelintegration an.