„Kinder, die ohne Erlebnisse mit Tieren aufwachsen, fehlen in ihrer Entwicklung existentielle Erlebnisse und Erfahrungen.“
– Bergler, 1996
Jeder hat schon einmal selbst erlebt, wie stark Kinder auf Tiere reagieren. Tiere berühren uns tief im Inneren und sprechen alle unsere Sinne an. Viele Kinder haben ein großes Bedürfnis nach streicheln, versorgen und Nähe.
Empathie, die Fähigkeit sich in die Bedürfnisse anderer einzufühlen, können Kinder im Umgang mit Tieren lernen. In der Kindererziehung können Tiere allgemein eine wichtige Rolle spielen, sie sind authentisch, können Trost spenden, bei der Stressbewältigung helfen und positive Atmosphäre schaffen: wer mit einem Tier spricht oder es streichelt, zeigt eine Reihe von Veränderungen, z.B. wird die Gesichtsmuskulatur locker, die Stimme höher, das Lächeln entspannter.
Als soziales Tier lebt der Hund lieber mit Menschen oder anderen Hunden zusammen als allein. Deswegen sind sie darauf angewiesen, mit anderen zu kommunizieren und zu lernen, wie andere (z.B. Menschen) kommunizieren. Auch haben Hunde ähnliche soziale Strukturen und Bedürfnisse wie Menschen, sie sind einfühlsam, anpassungsfähig, suchen sozialen Kontakt und genießen gemeinsame Aktivitäten.
Hunde haben eine ausgeprägte Körpersprache, um ihre Stimmung auszudrücken. Sie benutzen zur Verständigung zwar auch Winsel- und Knurrlaute, doch das Wesentliche wird durch die Körpersprache übermittelt. Dazu werden der Schwanz, Gesichtsmimik, Stellung der Ohren und des Felles und die Körperhaltung benutzt. Der Mensch muss diese Körpersprache der Hunde verstehen lernen, doch ist dies beim Hund im Gegensatz zu anderen Haustieren wie z.B. der Katze verhältnismäßig einfach. Die Ausdrucksfähigkeit des Hundes ist sehr klar und gleichzeitig differenziert, der Hund kann alles in allen Abstufungen ausdrücken, vom Hunger bis zur Sättigung, von Angst bis zur Aggression, vom Hass bis zur hingebungsvollen Liebe.
Durch seine Erscheinung, die Körpersprache und das soziale Wesen des Hundes wird er dem Kind/Menschen ein Gegenüber. Dieses Phänomen ist der Schlüssel für den Erfolg des tiergestützten pädagogischen Einsatz des Hundes.
Kindergartenhund Apple
Apple ist im Juni 2019 im Altmühltal geboren und ist ein reinrassiger, sandfarbener Whippet. Sie gehört unserer Kindergartenleiterin Tanja Detjen und da Apples Mutter einer guten Freundin gehört, kennen sich die zwei schon von Geburt an.
Apple spielt sehr gerne, jagt geworfenen Bällen hinterher und schaut sich genau an, was die Kinder alles so machen. Sie klettert mit den Kindern über Baumstämme, läuft mit über die Wiese und schnuppert neugierig alles ab, was die Kinder interessant finden.
Bisher ist sie nur an besonderen Tagen im Kindergarten dabei, in gut überschaubaren Situationen auf dem Gartengrundstück oder wenn weniger Kinder da sind. Die Kinder freuen sich immer sehr auf diese Tage und fragen oft nach, wann Apple denn nun endlich wiederkommt.
Unsere ausführliche Konzeption zur tiergestützen Pädagogik in unserem Kindergarten können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen.